#nerdynames

Vornamen inspiriert von Steinen, Fischgattungen und Pflanzen aller Art – wer glaubt, Wissenschaftler ließen sich beim Benennen ihrer Sprösslinge nicht von ihrer Arbeit inspirieren, der irrt. Unter dem Hashtag #nerdynames teilen derzeit Forscher aller Couleur die nicht ganz so klassischen Namen ihrer Kinder.

#nerdynames

»Okay, Nerds«, schreibt Dr. Jacquelyn Gill Ende Juli über Twitter, »wie viele von euch haben euer Kind nach etwas benannt, dass mit der Wissenschaft oder eurem Fachgebiet zu tun hat? #nerdynames«

Binnen kürzester Zeit antworten der Juniorprofessorin der Universität Maine mehrere Hundert Twitteruser – darunter Wissenschaftler unterschiedlichster Berufung und Menschen, die bereits »Opfer« ihrer Eltern und deren Forschungsgebieten wurden. Aus diesen Reaktionen kann geschlossen werden, dass auch Botaniker, Geologen und Co. sich bei der Namenswahl so gar nicht auf die Standardtexte in Sachen Babynamen beschränken. Und so kann es schon einmal passieren, dass an einer botanischen Fakultät die Töchter der dort Forschenden die wohlklingenden Namen Rose, Jasmine, Iris und Daphne tragen.

Herr Feuerstein zur Information, bitte

Die eigenen Töchter nach Blumen zu benennen, ist das eine, schließlich sind Vornamen dieser Art gar nicht einmal so selten. Nach einem Gras benannt zu werden, ist da schon ein ganz neues Level. So zumindest berichtet es Twitternutzerin U. S. Elaine: »Vor einigen Jahren arbeitete ich mit einem Botaniker zusammen, der seine Tochter Briza nach einer Gräsergattung benannte.«

Und auch Flint Dibble und sein Bruder dürfen sich über eher ungewöhnliche Vornamen freuen: »Mein Vater, Harold Dibble, war ein Archäologe, der Neandertaler-Stätten ausgrub und Werkzeuge aus abgesplittertem Feuerstein untersuchte«, antwortet Dibble der Dr. Gill. Daher trägt er den Namen Flint, englisch für »Feuerstein«, und sein Bruder den Namen Chip, englisch für Splitter.

Genetiker müssen noch kreativer sein, wenn sie ihr Forschungsobjekt in den Namen ihrer Kinder verewigen wollen. Emily Remnant hat jedoch eine Lösung gefunden: »Ich habe schon lange das #nerdynames Bedürfnis eine zukünftige Tochter Emma-Renee zu nennen, als Ode an die mRNA.« Englisch und ein bisschen unüblich ausgesprochen wird nämlich aus Emma-Renee »Em-Ar-En-A«.

Die großen Namen der Vergangenheit

Neben ihren Forschungsobjekten lassen sich Wissenschaftler auch von ihren berühmten Vorgängern inspirieren. So tragen Sprösslinge beispielsweise Vornamen wie Linus, benannt nach dem Entwickler des Linux Betriebssystems Linus Torvalds, oder Hayden, benannt nach Professor Ferdinand Hayden, der an der Kartographierung des Yellowstone Nationalparks beteiligt war.

Ebenfalls als Vornamen vertreten sind Darwin, benannt nach dem berühmten Naturforscher Charles Darwin, und Ross, in Anlehnung an Ronald Ross, der als erster die Rolle von Moskitos auf die Übertragung von Malaria beschrieben haben soll.

Ganz so freizügig könnte es in Deutschland wahrscheinlich nicht zugehen, was die Namensvergabe angeht, denn das deutsche Vornamensrecht könnte dem einen oder anderen einen Strich durch die Rechnung machen.

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