Namen aus dem Norden – Vornamen, um die Welt zu erobern
Auf der Suche nach starken Namen wenden wir uns oft automatisch dem Norden zu. Die Kälte und die raue Landschaft dort oben haben schließlich auch starke Menschen hervorgebracht. Menschen, die sich schon vor Jahrhunderten allen Widrigkeiten zum Trotz auf der ganzen Welt einen Namen machten. Ja, mit dem Norden verbinden wir nicht nur die wunderschöne Landschaft mit den Fjorden und Rentieren, sondern vor allem ein kriegerisches kleines Volk: die Wikinger.
Große Namen und eine Vergangenheit voller Abenteuer
Ob Erik der Rote, Leif Eriksson, Ragnar Lothbrok aus Vikings oder die Kinderserie Wickie und die starken
Männer – ein jeder hat schon einmal von den abenteuerlichen
Geschichten der Wikinger gehört. Ganze Mythen und Legenden ranken
sich um die berühmten Seefahrer und ihre Götter. Heute
interessieren wir uns mehr denn je für die Geschichten hinter ihren
Namen. Bücher, Filme, Serien und Mittelaltermärkte – immer mehr
Menschen beschäftigen sich mit den Traditionen und der Vergangenheit
der Nordmänner. Manche benennen sogar ihre Kinder nach ihnen. Aber
woher kommt diese Faszination mit dem so räuberischen Volk? Mit den
Wikingern identifiziert man schließlich am häufigsten das Kämpfen
und Erobern – ihre Stärke und ihr außerordentlicher Mut in der
Schlacht. Fast dreihundert Jahre lang verbreiteten sie Furcht und
Schrecken an den europäischen Küsten und eroberten sogar Paris.
Doch genauso faszinierend sind ihr Talent im Schiffbau und ihre
spektakulären Seereisen. Immer und immer wieder segelten sie auf
ihren kleinen Schiffen ins Ungewisse hinaus, verließen die bekannten
Routen und besiedelten so nicht nur Island und Grönland, sondern
entdeckten auch Amerika – schon lange vor Kolumbus! Auch ihre
Götter wie Odin, Thor und Freya wollen uns einfach nicht loslassen.
Ihre Legenden sind so voller Abenteuer, dass sie in unseren heutigen
Erzählungen selbst die Helden spielen.
Mut, Stärke und Ehre kommen uns in den
Sinn, wenn wir ihre Namen lesen. Manch einer teilt ihre Liebe zur See
und lässt sich ebenfalls vom Fernweh nach unbekannten Ufern packen.
Andere verlieren sich in den fantastischen Geschichten über die
Helden und Götter, die einst über Midgard gewandelt sind. Gewiss
ist: wer seinem Kind einen Namen aus dem Norden gibt, der schenkt ihm
auch eine schier unendliche Quelle an Inspiration und Geschichte.
Namen von Kriegern und Siegern
Namen für echte Heldinnen
Wenn wir uns an die großen Persönlichkeiten der nordischen Vergangenheit und Mythologie erinnern, dann sind das hauptsächlich Helden. Die Wikinger waren neben Siedlern vor allem Krieger und Entdecker, was sie spannend für Kinder macht. Aber insbesondere Mädchen können in den Geschichten aus dem Norden ihre Kindheitshelden finden. Denn bei den Wikingern zogen auch die Frauen in den Kampf. Als tapfere Schildmaiden kämpften sie Seite an Seite mit den Männern und stellten sich genauso furchtlos jeder noch so großen Übermacht entgegen. Schildmaiden waren den männlichen Kriegern in nichts nachgestellt und konnten dennoch zugleich Mutter und Ehefrau sein. Lagertha dürfte wohl eine der berühmtesten Schildmaiden der Wikingerlegenden sein. Sie soll nicht nur die erste Frau des großen Ragnar Lothbroks gewesen sein, sondern auch die Mutter seiner Kinder und eine der Jarls (Herrscher) in Norwegen. Den Legenden nach hat sie ihre Krieger aber dennoch immer wieder an vorderster Front in die Schlacht geführt. Wie so viele Schildmaiden vor ihr zeigte sie Mut, Tapferkeit und Stärke. Attribute einer Frau, über die Mädchen nur in wenigen klassischen Geschichten über Prinzessinnen zu lesen bekommen. Wer seiner Tochter also einen nordischen Namen aussucht, der gibt ihr nicht nur dieselbe Verbundenheit zur Natur und der Seefahrt mit wie einem Jungen – sie erhält auch dasselbe Vorbild eines starken Kämpfers, der sich seinen überlegenen Feinden genauso mutig entgegenstellt wie seiner eigenen Angst.