Die beliebtesten Babynamen 2023
Im Jahr 2023 zeichnet sich in Deutschland eine faszinierende Vielfalt an Babynamen ab, die sowohl traditionelle als auch moderne Einflüsse reflektieren. Die Namenslandschaft spiegelt nicht nur kulturelle Trends wider, sondern auch die individuellen Präferenzen der Eltern. Diese haben sich in den letzten Jahren mit wenigen Ausnahmen allerdings nicht groß verändert, wie die Auswertung von Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld zeigt.
Eleganz und Individualität im Fokus
Das Jahr 2023 hat in Deutschland eine anhaltende Tendenz zu zeitlosen, aber dennoch eleganten Vornamen gezeigt. Das teilte Knud Bielefeld aus Ahrensburg Ende 2023 offiziell mit. Der Hobby-Namensforscher erstellt seit 2005 jährliche Namensstatistiken und hat dafür laut eigener Aussage für das Jahr 2023 ca. 280.000 Geburtsmeldungen aus Deutschland ausgewertet. An der Spitze der deutschen Namenslisten thronen demnach -wie schon im letzten Jahr- die Namen Emilia und Noah. Gefolgt werden sie von Emma und Matteo auf Platz zwei und Sophia und Elias auf dem dritten Platz.
Diese Namen zeichnen sich nicht nur durch ihre melodischen Klangmuster aus, sondern spiegeln auch eine Rückkehr zu klassischen Werten wider. Eltern scheinen sich vermehrt für Namen zu entscheiden, die eine Verbindung zu familiären Traditionen herstellen, während sie gleichzeitig einen Hauch von Modernität bewahren. Die Popularität der Namen Emilia und Noah könnte zudem auf ihre internationale Anziehungskraft zurückzuführen sein, da sie in vielen Ländern als zeitlose Klassiker gelten.
Unisex- und Retronamen als neue Trends
Insgesamt fällt bei der Namensgebung auf, dass viele Eltern den Weg der Individualisierung wählen. Kreative Schreibweisen oder die Integration von Doppelnamen sind beliebte Methoden, um dem Vornamen einen einzigartigen Touch zu verleihen. Diese Personalisierung spiegelt den Wunsch wider, dass der Name nicht nur eine Identifikationsmarke, sondern auch eine Quelle der Individualität für das Kind sein soll. Zudem beeinflussen gesellschaftliche Veränderungen, die fortschreitende Globalisierung und nicht zuletzt natürlich auch die Popkultur nach wie vor die Namenswahl der Eltern.
So würden laut Bielefeld wegen der US-amerikanischen Singer-Songwriterin Taylor Swift auch in Deutschland immer mehr Taylors geboren. Hier zeichnet sich dann gleich noch ein zweiter Trend ab: Unisex-Namen seien im Vormarsch, sagt Hobbyforscher Bielefeld weiter. Denn Taylor ist, ebenso wie Quinn, ein Unisex-Vorname, kann also für Babys unabhängig vom Geschlecht genutzt werden. Daneben sei ein weiterer Trend, der sich laut Bielefeld abzeichnet, Namen älterer Generationen, die langsam ein Comeback feiern. Dazu gehören u. a. Gerda, Käthe, Kurt und Fritz.
Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland
Laut Bielefeld gleichen sich die Top-Ten-Vornamen-Listen in den meisten Bundesländern. In Regionen mit zahlreichen Großstädten wie Nordrhein-Westfalen oder Stadtstaaten wie Bremen und Berlin schafft es der Name Mohammed in die Top Ten, bedingt durch die höhere Anzahl von Familien mit Migrationshintergrund. Trotz dieser Gemeinsamkeiten gibt es markante Unterschiede zwischen dem Norden und Süden Deutschlands. Bayern weist beispielsweise eine besondere Namenslandschaft auf, die vergleichsweise konservativ ist. "Namen wie Thomas, Michael oder Sabine sind dort nach wie vor beliebt, während sie in anderen Regionen bereits seltener gewählt werden", betonte Bielefeld.
Auffällig sei auch, dass Noah in Bayern nicht einmal in den Top Ten auftaucht. Stattdessen dominieren Namen wie Lukas, Felix und Maximilian die Spitze. Im Gegensatz dazu seien die Bundesländer im Norden deutlich moderner, so Bielefeld. "Je weiter nördlich, desto zeitgemäßer. Vornamen-Trends setzen eher in Norddeutschland Maßstäbe als im Süden." Ein Beispiel hierfür sei der Name Fiete, der in den Statistiken von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bereits seit einiger Zeit präsent ist. "Er erobert nun zunehmend Deutschland und könnte bald in den Top 10 landen", prognostizierte der Hobby-Namensforscher.